Zusammenfassung
ADFC Stadterkundungs Radtour Geschichte, Architektur, Kultur, Natur
Die Tour beginnt am Marktplatz an der Pyramide, wo der Stadtgründer Karl-Wilhelm ruht und gibt über 50 km einen Querschnitt über das, was Karlsruhe an Geschichte, Architektur und vor allem auch an viel Natur liebenswert macht. Vorbei an den stadtprägenden Bauten von Weinbrenner, dem Rathaus, der Stadtkirche, Stephanskirche geht es über den Festplatz mit der Schwarzwaldhalle, am Vierordtbad und Zoo vorbei über den Hauptbahnhof zur Wasserwerksbrücke, durch den Oberwald nach Dammerstock, der von Gropius konzipierten Bauhaus-Siedlung. An der plätschernden Alb entlang, kommen wir hinter dem Hügel der Günther-Klotz:Anlage zum ZKM und von dort über die Jugendstilstrasse Sophienstrasse wieder an die Alb und von dort zum Hafen, am Windmühlenberg vorbei zum Rhein. Über Knielingen geht es wieder durch die Ludwig-Marum-Strasse (Jugendstilvillen), Hildapromenade in die Stadt zum Schloss mit Bundesverfassungsgericht, Botanischem Garten, Kunsthalle. An den Chinesenhäuschen im Fasanengarten fahren wir über Bernhardskirche und Schloss Gottesaue nach Durlach, wo mit der Karlsburg die Wiege von Karlsruhe steht. Als Abschluss erklimmen wir mit Fahrrad den Turmberg, der einzigen „Bergwertung“, und können noch einmal von hier oben unsere Tour betrachten.
In den Beschreibungen sind viele Links, über die tiefergehende Informationen aufgerufen werden können. So kann man immer tiefer in die Stadtgeschichte von Karlsruhe eintauchen. Und wer Lust hat, kann das ganze nachradeln. Auf Wunsch auch zusammen mit mir.
Die Links sind zur Zeit noch nicht komplett, sie werden jetzt aber laufend und zügig vervollständigt (08.05.2018 22:00). Die Idee, meine Stadttour mit weiterführenden Links als Nachschlagewerk zu komplettieren, wurde auf der Reha in der Falkenburg geboren. Diese Seite ist damit auch ein Tribute an den Physiotherapeuten, der mit seiner gesamten Art wesentlich dazu beträgt, dass ich bald wieder mit dem Fahrrad durch die Welt streifen kann. Die schönen Gespräche dabei über das Radeln und speziell, was es in Karlsruhe alles zu sehen und zu wissen gibt und mein latenter Wunsch, nachts nach allen Anwendungen in die S1 zu steigen und zu Hause mein Fahrrad zu holen, führten dann dazu, diese Seite zu komplettieren. Vielen Dank für all die Motivation.
Stadterkundungs Radtour Geschichte, Architektur, Kultur 50 km
(zum Vergrössern Bild anklicken)
Marktplatz, Pyramide
Karlsruhe ist die einzige Stadt, in der der Stadtgründer wirklich authentisch unter dem Marktplatz begraben ist. Ursprünglich stand hier die Konkordienkirche, die Grabeskirche von Markgraf Karl-Wilhelm von Baden (1679 – 1738). Sie musste der Stadterweiterung nach Süden weichen. Das Grab selber wurde durch einen pyramidenförmigen Bauverschlag gesichert. Nach verschiedenen Entwürfen, unter anderem eine riesige Statue einer antiken Göttin, entschied sich Weinbrenner für die Pyramide. Sie hat seit Alters her die Symbolik der Unvergänglichkeit.
Auf der Platte, die den Eingang zur Pyramide verschließt, steht:
"Hier wo Markgraf Carl einst im Schatten des Hartwaldes Ruhe suchte und die Stadt sich erbaute die seinen Nahmen bewahrt auf der Staette wo er die lezte Ruhe fand weiht ihm dies Denkmahl das seine Asche verschliest in dankbarer Erinnerung Ludwig Wilhelm August Grosherzog 1823"
"Hier wo Markgraf Carl einst im Schatten des Hartwaldes Ruhe suchte und die Stadt sich erbaute die seinen Nahmen bewahrt auf der Staette wo er die lezte Ruhe fand weiht ihm dies Denkmahl das seine Asche verschliest in dankbarer Erinnerung Ludwig Wilhelm August Grosherzog 1823"
Rathaus,
Evangelische Stadtkirche (Weinbrenner
1805, 1807)
Polizeirevier Marktplatz (Josef Durm 1900). Mit dem Gebäude für das Grossherzoglliche Badische Bezirksamt durchbrach Durm die klassizistische Marktplatzbebauung. Es wurde im Krieg nicht beschädigt. Im 3. Reich wurden hier Regimekritiker misshandelt. Die Judendeportationen gingen von hier aus.
(1) Ständehaus
Hier war 125 Jahre lang die erste Parlamentstätte Deutschlands
Stephanskirche (Weinbrenner, Tryptichon im Altarraum
von Emil Wachter)
Emil Wachter
hat auch die Fenster der Peter und Paul Kirche in Mühlburg sowie in Knielingen
gestaltet. Die Innenbemahlung der Kirche im Zentrum von Ettlingen an der Alb
ist ebenfalls von ihm. Am beeindruckendsten finde ich dort das visionäre
Gemälde im Orgelraum. Es wurde schon 1989 gemalt, es stellt den Turmbau von Babel
dar. Babel ist überall und jederzeit, drängt sich mir beim Betrachten auf. Aber
wie gesagt, es wurde schon 1989 gemalt und mehr will ich nicht verraten, damit
sich jede und jeder die eigenen Gedanken machen kann.
Doch zurück zur
Stephanskirche. Der 63 m hohe Turm wurde nur widerwillig gebaut, da er nicht
wirklich zum Pantheon passt. Mehrfach reichte er die Pläne ein, „vergass“ immer
wieder den Turm, dafür noch Gebäude aussenrum. Auf die wurde gerne und auch aus
Geldmangel verzichtet, und wie man sieht, wurde der Turm doch gebaut.
Ursprünglich war die Kirche verputzt.
Anmerkung: Der
Name Stephan war zu Ehren der Grossherzogin Stephanie de Beauhamais, einer
entfernten Verwandten der Frau Napoleons, weil sie sich nachhaltig für den
Katholizismus in Baden eingesetzt hat. Sie wurde 1806 mit dem Erbprinzen Karl
von Baden verheiratet. Sie residierten im Mannheimer Schloss.
Naturkundemuseum (Karl Josef Berckmüller
1865, Neorenaissance, Schüler Weinbrenners) Geht auf die wissenschaftlich
fundierte Sammeltätigkeit von Caroline Luise (1723-1783), Markgräfin von Baden,
zurück.
Bundesgerichtshof (Josef Durm, Karl Ratzel 1891)
Der Bundesgerichtshof ist
das oberste deutsche Gericht auf dem Gebiet der ordentlichen Gerichtsbarkeit
und damit die letzte Instanz in Zivil- und Strafsachen. Es ist neben dem
Bundesarbeitsgericht, Bundessozialgericht, Bundesfinanzhof,
Bundesverwaltungsgericht eines der 5 Obersten Gericht des Bundes. Das Gebäude ist das ehemalige Erbgroßherzogliches Palais.
Über die Kriegsstrasse
(2) Festplatz
Schwarzwaldhalle, Nancyhalle (Erich Schelling
1953)
Das freitragende
durchhängende Satteldach ist ein Hauptwerk der deutschen
Nachkriegsarchitektur. Es ist der erste Hallenbau dieser Art in Europa. Die
Kongresshalle, das heutige Haus der Kulturen der Welt in Berlin (Architekt Hugh
Stubbins) wurde erst 1957 im Rahmen des internationalen Bauausstellung interbau
gebaut. Nach dem Teileinsturz 1980 wurde auch die Karlsruher Halle gründlich
überprüft. Das Dach der Schwarzwaldhalle ist allerdings anders konstruiert als
das der Kongresshalle, deren Dach kühn auf nur 2 Pfeilern mit einem
zusätzlichen Ringbalken ruht, sodass ein Einsturz wie in Berlin nicht möglich
ist.
Vierordtbad (Josef Durm 1871)
Älteste
Badeanstalt von Karlsruhe im Stil der Neorenaissance. Der Name kommt vom
Bankier Heinrich Vierordt, der einen grossen Teil der Baukosten gestiftet hat.
Die 60.000 Gulden hat er eigentlich für den Bau einer Markthalle gestiftet.
Gegen deren Bau haben sich aber die Karlsruher Marktfrauen so heftig gewehrt,
dass man schliesslich das Bad dafür gebaut hat.
Oberpostdirektion (Hermann Billing 1935)
War ursprünglich für die Post als zwei
spiegelbildliche identische Bauten entworfen, die den Ettlinger Tor Platz
einfassen sollten. Heute ist dort unter anderem die Volkswohnung.
Badisches Staatstheater (Helmut Bätzner 1970)
Ursprünglich war hier der Hauptbahnhof. Da der Bahnverkehr aber immer stärker wurde, war die Südstadt weitgehend von der Stadt abgeschnitten. Ausserdem konnte sich der Bahnhof nicht mehr erweitern. Deshalb wurde er 1913 nach Süden an den heutigen Platz verlegt. Teile des ehemaligen Bahnhofs wurden Markthallen. Diese wurden 1970 abgerissen, damit das Badische Staatstheater gebaut werden konnte.
(4) Hauptbahnhof Karlsruhe (Stürzenacker 1913)
Da sich Karlsruhe
beständig weiterentwickelte, 1900 hatte es bereits 100.000 Einwohner, war es um
die Jahrhunderwende des letzten Jahrhundert notwendig, den damaligen
Hauptbahnhof am Ettlinger Tor, der zu einem Verkehrsengpass wurde, weiter nach
Süden zu verlegen. Den Wettbewerb gewann zwar Hermann Billing, er war der
Bahnverwaltung aber zu unberechenbar und so erhielt Stürzenacker den Auftrag.
Anschliessend an den Hauptbahnhof kommt der Albtalbahnhof. Dies ist das Tor zum Albtal, wo seit 1897 die ersten Bahnen der Albtalbahn auf einer meterspurigen Strecke zunächst bis Ettlingen und dann Schritt für Schritt weiter bis Bad Herrenalb und Ittersbach weitergeführt. Wegen der Rußbelästigung wurde schon ab 1898 auf elektrische Vorortbahn umgestellt.
Ab 1958 wurde die Strecke auf Normalspur umgestellt und mit den neuen Gelenktriebwagen von Düwag befahren. Sie war damit die erste S-Bahn und der Vorläufer des weit ins Umland hinausreichenden "Karlsruher Modells".
Anschliessend an den Hauptbahnhof kommt der Albtalbahnhof. Dies ist das Tor zum Albtal, wo seit 1897 die ersten Bahnen der Albtalbahn auf einer meterspurigen Strecke zunächst bis Ettlingen und dann Schritt für Schritt weiter bis Bad Herrenalb und Ittersbach weitergeführt. Wegen der Rußbelästigung wurde schon ab 1898 auf elektrische Vorortbahn umgestellt.
Ab 1958 wurde die Strecke auf Normalspur umgestellt und mit den neuen Gelenktriebwagen von Düwag befahren. Sie war damit die erste S-Bahn und der Vorläufer des weit ins Umland hinausreichenden "Karlsruher Modells".
Weiter bis zum Paketzentrum, links Richtung Tivoli, rechts zur
(5) Wasserwerksbrücke
Oberwald (Tiergehege)
Etwas
besonderes sind die Przewalski-Pferde, die letzten echten Wildpferde. In freier Natur sind sie
1969 ausgestorben. Durch Züchtungen in verschiedenen Zoo’s gelang es die Art
vor dem endgültigen Aussterben zu bewahren. Von den zur Zeit rund 250 wildlebenden Pferden in der Mongolei stammt ein Teil aus Karlsruhe. Den Namen
haben sie von einem polnischen Offizier, der sie als Expeditionsreisender entdeckt hatte.
(6)
Dammerstock (Gropius
1928)
Zeilenbauten und Grundrisse = Bauhaus.
Günstiger, zweckmässiger Wohnbau. Ziel dieses neuen Bauens war, durch Normierung günstigen Wohnraum zu erstellen. Kernelement jeder Wohnung war die "Frankfurter Küche", in der vom Wasseranschluss, Herd, ... alles vorhanden war, und so angeordnet, dass in der Küche effektiv gearbeitet werden konnte. Konzipiert wurde dieser Stadtteil von Walter Gropius. Gebaut wurden die einzelnen Zeilen von den damaligen Architekten des "Neuen Bauens".
Da unter den Nationalsozialisten dieser Baustil als bolschewistisch galt, erfolgte eine Randbebauung mit „deutschen“ Giebelhäusern.
Zeilenbauten und Grundrisse = Bauhaus.
Günstiger, zweckmässiger Wohnbau. Ziel dieses neuen Bauens war, durch Normierung günstigen Wohnraum zu erstellen. Kernelement jeder Wohnung war die "Frankfurter Küche", in der vom Wasseranschluss, Herd, ... alles vorhanden war, und so angeordnet, dass in der Küche effektiv gearbeitet werden konnte. Konzipiert wurde dieser Stadtteil von Walter Gropius. Gebaut wurden die einzelnen Zeilen von den damaligen Architekten des "Neuen Bauens".
Da unter den Nationalsozialisten dieser Baustil als bolschewistisch galt, erfolgte eine Randbebauung mit „deutschen“ Giebelhäusern.
An der Alb
wieder zurück
(7) Stefanienbad (Weinbrenner)
Am Stefanienbad fährt man
an der Alb in Richtung Günther-Klotz-Anlage. Am Wasserfall vorbei, unter dem
Hügel hier verläuft der Tunnel der Südtangente. Vor der Europahalle biegen wir
nicht den offiziellen Radweg über die Alb-Brücke ab, sondern bleiben oben. Wir
kommen am Europabad vorbei und erreichen den Hügel der
(8)
Günter-Klotz-Anlage, der grüne Lunge Karlsruhes. Hier findet alljährlich das FEST, ein nahezu
kostenloses Open-Air-Festival des Stadtjugendausschusses statt. Wir biegen vor
dem Hügel zu Europahalle ab. Die Plastik „Europa“ auf dem Dach des kleinen
Vorbaus ist von Goertz, von dem unter anderem auch der Musengaul vor der
Staatstheater oder Albrecht-Dürer-Hase vor dem Rechenzentrum der KIT
(Universität Campus Süd) sind.
(9) Am Neuen Vincentius-Krankenhaus geht es zum ZKM
(Zentrum für Kunst und Medien). Das ZKM ist auch Sitz der Hochschule
für Gestaltung. Es befindet sich in einer ehemaligen Munitionsfabrik. Am
Eingang zum ZKM erinnert eine Broncetafel an die Zwangsarbeiter in dieser
Fabrik.
Im Hallenbau A ist die
Städtische Galerie untergebracht.
(10) Wir radeln weiter Richtung Gartenstrasse, am Arbeitsamt
vorbei und haben einen schönen Blick auf die Jugendstilbauten gegenüber. Durch
die Lessingstrasse überqueren wir die Kriegstrasse und schwenken in die Sophienstrasse
nach links Richtung Entenfang ein. Diese Strasse ist voll der schönsten Jugendstilbauten.
Inklusive der Bonifatius-Kirche mit seiner prachtvollen Fassade und der
Brücke rüber zum Pfarrhaus. (Kirchenbaumeister Johannes Schroth, Stil
neuromanische Basilika in Form eines lateinischen Kreuzes, mit
Jugendstilelementen)
Am Entenfang
fahren wir wieder runter an die Alb und dann rechts Richtung Grünwinkel. Hinter
der Unterführung liegt links oben der „Schupi“, ein Mundart-Theater. Es
geht vorbei an der Albkapelle (Sie stand früher in der Durmersheimer Allee. Dort musste sie um 1900 allerdings der Straßenerweiterung weichen. Da die Totenmesse der Mutter der Familie Sinner (Brauerei) in dieser Kirche war, rettete die Familie Sinner diese Kirche und baute sie an der Alb auf dieser Anhöhe wieder auf) vorbei, über
die Appenmühle (kleines Wasserkraftwerk) zum
Rheinhafenbad / Sonnenbad,
dem einzigen
(Fast-)Ganzjahresfreibad in Deutschland. Es hat ein 50 Meter Becken.
Die Öffnungszeiten gehen von Mitte Februar bis zum 1. Advent. Die 2 Monate im Winter werden für Revisionsarbeiten und Verbesserungen gebraucht. Möglich ist diese Ganzjahres-Öffnung dadurch, dass der Freundeskreis Sonnenbad eV. dieses Bad unterstützt und einen großen Kreis von Sponsoren mit im Boot hat.
Die Öffnungszeiten gehen von Mitte Februar bis zum 1. Advent. Die 2 Monate im Winter werden für Revisionsarbeiten und Verbesserungen gebraucht. Möglich ist diese Ganzjahres-Öffnung dadurch, dass der Freundeskreis Sonnenbad eV. dieses Bad unterstützt und einen großen Kreis von Sponsoren mit im Boot hat.
Das Bad wurde 1915 eröffnet und diente ursprünglich als Militärschwimmbad. Nebenan ist das Karlsruher Elektizitätswerk. Da bot es sich an, mit dem Kühlwasser das Schwimmbecken zu beheizen. Als ich das Bad Ende der 1970er Jahre kennenlernte, wurden über Heizstrahler im Winter sogar noch die Pergola beheizt, sodass man sich im Winter im Freien auf die Liegestühle legen konnte. Der Strom kam direkt vom benachbarten Kraftwerk ohne Zähler. Diese Zeiten sind seit Mitter der 1990er Jahre vorbei. Abwärme gibt es seit der Einrichtung von Fernwärme nicht mehr und somit geht die Wärme in die Kalkulation ein. Damit das Bad außerhalb der Saison weiterbetrieben werden, gründete sich der Freundeskreis Sonnenbad eV,, der mit den Mitgliedern und Sponsoren dafür sorgt, dass das Bad als Ganzjahresbad betrieben werden kann.
Wir
sind jetzt auch schon am
(11) Hafen (1902)
Er ist heute einer der
grössten Binnenhäfen Europas. Wegen seiner Wechsel der Baustile vom Historismus
über den Funktionalismus bis heute steht er unter Denkmalschutz. Auf Wunsch der
Bevölkerung sollte eine Verbindung über den Pfinzkanal bis zu einem Hafenbecken
am Ettlinger Tor geschaffen werden. Weinbrenner und Tulla entwickelten
verschiedene Entwürfe. Sie wurden aber aus Kostengründen nicht realisiert, es
wären auch 8 bis 9 Staustufen nötig gewesen, da Karlsruhe ein ganzes Stück
höher als der Rhein liegt.
Überragt
wird er vom ehemaligen
Müllberg. Jetzt = Windmühlenberg, Solaranlage à Energieberg
Vorbei am Hafensperrtor gelangt man zum
(12) Rhein. Wir radeln hinter dem Damm, kommen am
Tulla-Denkmal und dem Hofgut Maxau mit dem Knielinger Museum vorbei.
Über das
Albhäusle kommt man nach Knielingen, Von dort nach Mühlburg
(13) Dort fahren wir links über den
Lindenplatz auf die Ludwig-Marum-Strasse mit sehr interessanten
Jugendstil-Villen. Nach Überquerung der Blücher-Strasse geht es in die
Hildapromenade. Wir kommen vorbei am ehemaligen Atellier vom Künstler,
Grafiker, Bildhauer, Dichter, Markus Lüpertz. Von 1974 – 1986 war er
Professor für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste.
Über seine
Karlsruher Zeit hat er folgendes Gedicht geschrieben:
„Karlsruhe
war für mich die erste Freiheit
Das dunkle Berlin bestimmte mein Leben
Die kalten Nächte und ungeheizten Ateliers
Die große Straße, die Eckkneipe, die Ruhmlosigkeit
[…]
Und Karlsruhe lockte mich, den Dreißigjährigen
Und die Stadt und die Möglichkeiten knipsten das Licht an
Wärmten mich mit südlichem Charme
Und idyllischen Plätzen […]“
Das dunkle Berlin bestimmte mein Leben
Die kalten Nächte und ungeheizten Ateliers
Die große Straße, die Eckkneipe, die Ruhmlosigkeit
[…]
Und Karlsruhe lockte mich, den Dreißigjährigen
Und die Stadt und die Möglichkeiten knipsten das Licht an
Wärmten mich mit südlichem Charme
Und idyllischen Plätzen […]“
– Markus Lüpertz
In Berlin hatte
er vorher das Gedicht geschrieben:
„ich
bitte euch, lasst mich leben
verachtet die kleinkinder unseres berufes,
die amateure, die mitmacher, die frömmler
liebt den boheme, ich bin ein boheme, liebt mich
[…]“
verachtet die kleinkinder unseres berufes,
die amateure, die mitmacher, die frömmler
liebt den boheme, ich bin ein boheme, liebt mich
[…]“
– Markus Lüpertz
(1973)
(14)
Haydn-Platz.
Christuskirche (Curjel & Moser) Grundkonzeption Neugotisch, so auch die Rosette eine Reverenz an das Strasbourger Münster, sie ist aber nicht gotischen Vorbildern verpflichtet, sondern der Idee des Zentralbaus. Ausserdem erfolgt eine Abkehr vom Historismus zum Jugendstil an der Aussenfassade, im Vorraum und Innenraum.
Der Bau geht
auf eine Stiftung von Grossherzog Friedrich 1 von Baden (1826 – 1907) zurück,
der den Baugrund zur Verfügung stellt. Von Curjel & Moser ist auch die
Lutherkirche in der Oststadt. Dort ist es eine Kombination von Neuromanisch +
Jugendstil.
(15) Von hier kann man zur Baischstrasse radeln, dem Hauptwerk von Hermann
Billing. Wir können aber auch folgenden „Umweg“ nehmen:
(16) Stephanien Brunnen
( Architekt Hermann Billing und Bildhauer Hermann Binz 1905)
( Architekt Hermann Billing und Bildhauer Hermann Binz 1905)
ob dieser
Brunnen nach der Grossherzogin Stephanie von Baden (1789 – 1860) benannt ist,
ist nicht sicher. Vielleicht heisst der Brunnen auch nur dem Platz, dem
Stephansplatz. Dies war der ehemalige Generalpostmeister der Deutschen Reichs,
Heinrich Stephan, als die Hauptpost (jetzt Post-Galerie) 1900 eingeweiht
wurde. Ursprünglich standen hier die Grenadierkasernen, die abgerissen wurden,
als der Komplex in der Moltkestrasse fertiggestellt war. Hermann Billing bekam den
Auftrag, dem jetzt brachliegenden Platz ein würdiges Aussehen zu geben. Die
nackte Quellnymphe erregte bei den Stadträten Anstoss. Billing wurde immer
wieder aufgefordert, eine bekleidete Figur in den Brunnen zu stellen, in seinen
Entwürfen „vergass“ er diese Massgabe immer wieder. Sein letzter Entwurf war
bekleidet und die Brunnenköpfe waren neutrale Faungesichter. Die Realisierung
war dann wieder nackt, und die Köpfe waren Karikaturen stadtbekannter
Perönlichkeiten, wie Oberbürgermeister Karl Schnetzler, den Malern Hans Thoma,
Ludwig Dill, Wilhelm Trübner und Hermann
Billing sowie dem Bildhauer Hermann Binz, der den Brunnen realisierte.
Besonders gelungen ist der Kopf des sittenstengen Abgeordneten Professor Reinhard
Baumeister, der von einer kleinen Nixe am Bart gezupft wird (Kopf, wenn man
Richtung Waldstr. guckt). Der Brunnen verursachte damals auch einen
überregionalen Skandal, besonders auch durch die Diskussionen im Gemeinderat.
In einer Münchner Zeitung fand sich dann auch eine Karikatur, in der der
Brunnen mit einem Sichtschutz umgeben war mit einem Schild „Zutritt nur für
Erwachsenen mit einem sittlich gefestigten Charakter“. Allerdings sorgten
solche Eigenarten auch dafür, dass Hermann Billig in Karlsruhe relativ wenig
Aufträge bekam. So hat er zwar den Wettbewerb für den Hauptbahnhof gewonnen,
aber da sich die Bahnverwaltung nicht sicher sein konnte, wie der Bahnhof dann
realisiert würde, bekam Stürzenacker den Auftrag (1913).
(17) Prinz-Max-Palais
Villa der
Brauer Familie Schmieder (1824), nach deren Tod erwarb es Prinz Maximillian von
Baden (später Reichskanzler). Dann Industrie und Handelkammer. Nach dem Krieg
BVG bis 1969. Dann Städtische Galerie, bis diese in den Hallenbau A am ZKM
umzog. Jetzt Museum für Stadtgeschichte und Jugendbibliothek.
Münze (Weinbrenner 1826, Friedrich Theodor
Fischer)
Prägezeichen
„G“ ist auf allen Münzen aus Karlsruhe. Im Innenhof steht die Weinbrennerbüste.
Stephanienstraße 28a
Stephanienstraße 28a
(15) Villenkolonie Baischstr. (Hermann Billing)
Jugendstil-Gesamtkunstwerk,
die sich an Pariser Vorbilder anlehnt. Die Portalfassade war ursprünglich
farbig gestaltet. Dieser Eindruck ist heute nur noch im Haus Baischstr. 5
wieder sichtbar.
Die Fassade mit
dem Doppelhaus, das zeitweilig von Billing als Atelier genutzt wurde, war
ursprünglich mit dem überlebensgrossen Akt das „Haus der goldenen Eva“. Nach
dem Brand der Obergeschosse 1942 wurde das Obergeschoss gefühlslos als Flachbau
ausgeführt. Erst 1990 wurden unter dem Architekten Jörg Pfisterer die Giebel,
allerdings nicht mehr in historischer Form wiederhergestellt.
--> über Bismarckstr. zum Schloss
(18) Schloss
Legende vom an dieser
Stelle nach der Jagd eingeschlafenen Markgrafen Karl-Wilhelm von
Baden-Durlach, der den Traum hatte, an dieser Stelle ein Schloss zu
errichten. Daher der Name Karlsruhe. Die Fächeridee am Reissbrett kam durch den
verloren gegangenen Prunkfächer seiner Frau Prinzessin Magdalena Wilhelmina
aus Württemberg. Eher den Tatsachen entspricht, dass die zum Schloss
ausgebaute Karlsburg, durch den Französischen König niedergebrannte Burg in
Durlach, es notwendig machten, die Karlsburg zu renovieren. Dadurch hätte die
Karlsburg auch damals nicht dem Stand der Technik entsprochen. Ausserdem gab im
Zeitalter des Absolutismus das Schloss von Versailles vor den Toren von Paris
vor, wie ein Schloss auszusehen hat. Eheliche Differenenzen zur Gattin
Wilhelmina, liessen ihn die Ruhe in einer neuen Residenz und Stadt suchen.
Karlsruhe. Der erste Bau war aus Holz und hatte nur ein Geschoss, weil
Karl-Wilhelm sein Schloss noch zu Lebzeiten erleben wollte. Nach dem Tod stand
das Schloss einige Jahre leer, begann zu verrotten. Bis sich dann sein Enkel
Karl-Friedrich entschloss, Karlsruhe als Residenz beizubehalten. Namhafte
Baumeister (Leopoldi Retti, Maurizio Pedetti, Philippe de Gûepière, Balthasar
Neumann (Treppenhaus Schloss Bruchsal)) bauten das Schloss in seiner heutigen
Form. Im Krieg brannte das Schloss total
aus, sodass heute nur noch die Aussenfassaden erhalten sind, im Inneren ist es
ein Zweckbau, der das Badische Landesmuseum beherbergt. Vom Schlossturm hat man
einen fantastischen Blick und kann sehr gut die Fächerstruktur erkennen.
Das Schloss war urprünglich nur als Jagd- und Lustschloss konzipiert. Nachdem Karlsruhe aber die Residenzstadt wurde, brauchte es auch Einwohner. In Zeiten, wo es noch keine Religionsfreiheit gab (huius regio, cuius religio), wurde der Privilegienbrief herausgegeben.
Es galt Religionsfreiheit, es wurden Grundstücke für Protestanten (Kleine Kirche, Stadtkirche), Katholiken (Stephanskirche), Juden (ehemalige Synagoge in der Kreuzstraße) zur Verfügung gestellt, Bauholz zum Bauen, allerdings durften nur Musterhäuser mit vorgegebenem Aussehen gebaut werden. Es herrschte Gewerbefreiheit, ... Damit war Karlsruhe seiner Zeit weit voraus.
Das Schloss war urprünglich nur als Jagd- und Lustschloss konzipiert. Nachdem Karlsruhe aber die Residenzstadt wurde, brauchte es auch Einwohner. In Zeiten, wo es noch keine Religionsfreiheit gab (huius regio, cuius religio), wurde der Privilegienbrief herausgegeben.
Es galt Religionsfreiheit, es wurden Grundstücke für Protestanten (Kleine Kirche, Stadtkirche), Katholiken (Stephanskirche), Juden (ehemalige Synagoge in der Kreuzstraße) zur Verfügung gestellt, Bauholz zum Bauen, allerdings durften nur Musterhäuser mit vorgegebenem Aussehen gebaut werden. Es herrschte Gewerbefreiheit, ... Damit war Karlsruhe seiner Zeit weit voraus.
Schlossgarten
Majolika
Ist die einzige
Kunstkeramik-Manufaktur in Deutschland, die heute noch produziert. Die Nähe zum
Schloss ist nicht zufällig, war doch dort das Hofwasserwerk (Karl Philip
Dyckerhof), dessen oktogonaler Wasserturm zu den ältesten intakten in
Deutschland gehört. Mit dem benachbarten E-werk erhielt man die Energie.
Bundesverfassungsgericht
Ursprünglich im
Prinz-Max-Palais. Dann im vom Berliner Architekten Paul Baumgarten entworfenen
heutigen Bau. Hier stand früher das Hoftheater. Weinbrennerbau 1847
niedergebrannt, Heinrich-Hübsch-Bau 1944 ausgebrannt. Baumgarten entwarf einen
Neubau. Erhielt aber dann den Auftrag für das BVG an gleicher Stelle. Jetziger
Erweiterungsbau vom Berliner Architekten Michael Schrölkamp.
Botanischer Garten, Orangerie
(Heinrich Hübsch 1853)
Fasanengarten / Chinesenhäuschen
Universität, jetzt KIT Campus Süd
(Heinrich Hübsch 1832) „neuer Baustil, Abkehr vom Historismus)
Die Gründung des Polytechnikums Karlsruhe erfolgte durch Großherzog Ludwig von Baden am 7. Oktober 1825 in Karlsruhe. Sie war damit eine der ersten Hochschulen dieser Art in Deutschland. Die Hochschule entstand aus der Zusammenlegung der Bauschule des Architekten Friedrich Weinbrenner, der von Johann Gottfried Tulla 1807 gegründeten Ingenieurschule sowie den Realklassen des Karlsruher Lyzeums. Als Vorbild diente die École polytechnique in Paris. (Quelle Wikipedia)
(Heinrich Hübsch 1832) „neuer Baustil, Abkehr vom Historismus)
Die Gründung des Polytechnikums Karlsruhe erfolgte durch Großherzog Ludwig von Baden am 7. Oktober 1825 in Karlsruhe. Sie war damit eine der ersten Hochschulen dieser Art in Deutschland. Die Hochschule entstand aus der Zusammenlegung der Bauschule des Architekten Friedrich Weinbrenner, der von Johann Gottfried Tulla 1807 gegründeten Ingenieurschule sowie den Realklassen des Karlsruher Lyzeums. Als Vorbild diente die École polytechnique in Paris. (Quelle Wikipedia)
(19) Bernharduskirche (Max Meckel 1891)
Der Bau geht
ebenso wie bei der Christuskirche auf eine Stiftung von Grossherzog Friedrich 1
von Baden (1826 – 1907) zurück, der den Baugrund, den Hofküchengarten zur
Verfügung stellt. Bedingung war, dass es ein markanter stadtprägender Bau war.
Um Baukosten zu sparen, wurde zunächst ein Hügel aufgeschüttet. Die 93 m hohe
Einturmfassade mit seinem Masswerk lehnt sich am Freiburger Münster an, dem
einzigen grossen im Mittelalter vollendeten Kirchenbau. Der Bau ist innen wie
aussen steinsichtig. Im Innern ist ein in Kupfer getriebenens Standbild des
Kirchenpatrone Markgraf Bernhard 2 von Baden (1429 – 1458), das dem Bild des
„christlichen Ritters“ folgt.
Die Bernharduskirche am Durlacher Tor bildet den östlichen Anschluss des Stadtbereiches von Karlsruhe, die Christuskirche als Pendant am Mühlburger Tor den westlichen Abschluss.
Die Bernharduskirche am Durlacher Tor bildet den östlichen Anschluss des Stadtbereiches von Karlsruhe, die Christuskirche als Pendant am Mühlburger Tor den westlichen Abschluss.
Lutherkirche
(Curjel & Moser
1905)
Neuromanisch
mit Jugendstilelementen. Vor allem im Innenraum, der der Christuskirche, die ebenfalls von Curjel & Moser entworfen ist, ähnlich
ist.
Gottesauer Schloss
Heute Sitz der
Musikhochschule. Abends sind immer wieder kostenlose Konzerte der einzelnen
Klassen. Sehr empfehlenswert. Im Sommer ist im Garten das Open Air Kino der Schauburg.
1094 wurde es als Benediktinerabtei gestiftet. Bis 1525 war es Kloster und wurde dann niedergebrannt und geplündert. Es wurde als Schloss wieder aufgebaut und hatte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte mit Zerstörungen, neuen Nutzungen, ... So war es Polizeischule und Kaserne. Im 2. Weltkrieg war es dann so stark zerstört, dass es gesprengt werden musste. Der Wiederaufbau begann 1982, nachdem seine Nutzung als Musikhochschule beschlossen war.
1094 wurde es als Benediktinerabtei gestiftet. Bis 1525 war es Kloster und wurde dann niedergebrannt und geplündert. Es wurde als Schloss wieder aufgebaut und hatte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte mit Zerstörungen, neuen Nutzungen, ... So war es Polizeischule und Kaserne. Im 2. Weltkrieg war es dann so stark zerstört, dass es gesprengt werden musste. Der Wiederaufbau begann 1982, nachdem seine Nutzung als Musikhochschule beschlossen war.
(20) Durlach
Amthausstrasse,
Baseler Tor
Rathaus
Durlach Karlsburg (ursprünglicher Sitz der Markgrafen, siehe auch unter Schloss)
Turmberg
mit Blick über Karlsruhe. Hochradeln (oder mit Turmbergbahn).
Weitere Architektur und anderes in Karlsruhe:
Abseits dieser Radroute gibt es natürlich noch vieles weitere zu entdecken.
Weitere Architektur und anderes in Karlsruhe:
Abseits dieser Radroute gibt es natürlich noch vieles weitere zu entdecken.
Zum Beispiel die Unternehmenszentrale von Weisenburger am Ludwig-Erhard-Boulevard. Entworfen vom japanischen Architekten Tadao Ando, einem der bedeutendsten Architekten. Er ist Pritzker-Preisträger, das ist in der Architektur vergleichbar mit dem Pulitzer Preis in der Literatur. Das Gebäude wirkt trotz seiner Größe leicht und transparent. Wenn es abends dunkel wird, und die einzelnen Räume beleuchtet sind, wirkt das nochmal besonders.
Überhaupt ist der Ludwig-Erhard-Boulevard ein Schaufenster der zeitgenössischen Architektur.
Wenn ich durch den Ludwig-Erhard-Boulevard radle, bin ich immer wieder am Staunen. Als vor vielen Jahren am Rüppurrer-Tor das runde Gebäude gebaut wurde, wo auch das Scheck-In drin ist, wirkte es irgendwie wie ein Fremdkörper, es passte zu keiner Architektur dort am östlichen Rand der Innenstadt. Doch mit den Jahren entdeckte ich, dass das genau das Merkmal dieses Boulevards ist, diese Allee ist ein Schaufenster der aktuellen Architektur, wo Architektur-Ideen sprießen und sich entfalten können. Sogar der Fächergrundriss von Karlsruhe wird an einer Stelle aufgenommen. Die Wohnbebauung auf der Stadtpark-Seite liegt höher als am Boulevard, sodass eine Ebene auf einem Damm entsteht. Dieser ist an einer Stelle unterbrochen und wird überbrückt. Wenn man hoch geht, sieht man, dass diese Schneise in der Verlängerung zum Schloss in die Waldhornstraße übergeht. Diese Verbindung zum Ursprung der Stadt finde ich faszinierend, dass man dies aufgenommen hat.
Diese Verbindung fällt eine besonders abends auf, wenn man im Stadtpark unten am See vorbei Richtung Osten geht. Ein leuchtender Strahl kommt von unten und zeigt in die Unendlichkeit des Himmels. Der Fächerstrahl der Waldhornstraße, der vom Schloss her kommt.
So haben viele Gebäude Besonderheiten, keines ist wie das andere, ein Schaufenster. Letztens ist mir die die neue Firmenzentrale von Weisenburger aufgefallen, nachdem es jetzt frei sichtbar ist. Es ist ein Highlight für die Stadt, entworfen wurde es vom japanischen Stararchiteken Tadao Ando, der als Meister des Minimalismus gilt. Seine Philosophie es, eine Verbindung von Beton und Natur herzustellen, die Gebäudestruktur fällt dabei gar nichts ins Auge, alles wirkt offen, man kann überall reinschauen. Und umgekehrt wirkt es genauso, du bist drinnen und gleichzeitig draussen. Das Dach ist begrünt und auch Fassadenbereiche sollen sich nach und nach begrünen.
So haben viele Gebäude Besonderheiten, keines ist wie das andere, ein Schaufenster. Letztens ist mir die die neue Firmenzentrale von Weisenburger aufgefallen, nachdem es jetzt frei sichtbar ist. Es ist ein Highlight für die Stadt, entworfen wurde es vom japanischen Stararchiteken Tadao Ando, der als Meister des Minimalismus gilt. Seine Philosophie es, eine Verbindung von Beton und Natur herzustellen, die Gebäudestruktur fällt dabei gar nichts ins Auge, alles wirkt offen, man kann überall reinschauen. Und umgekehrt wirkt es genauso, du bist drinnen und gleichzeitig draussen. Das Dach ist begrünt und auch Fassadenbereiche sollen sich nach und nach begrünen.
Ein Eindruck von Neoliberalismus entsteht, wenn man zuerst die Menge und Größe der Gebäude sieht. Aber das hat weniger mit Neoliberalismus zu tun, als damit, dass der Bund möglichst viel bei der Konversion erlösen wollte. Das ganze Gebiet war ja mal ein riesiger Güterbahnhof mit Werkstätten. Davon zeugt noch der Wasserturm, der unter anderem für die Dampflokomotiven gebraucht wurde und noch ein Stück Gleis an der Stuttgarter Straße. Mit dem Bau des Containerbahnhofs reichten die Gleise zwischen dem HBF und der Wolfartsweierer Brücke für die restlichen Güterwagen und das Gelände des ursprünglichen Güterbahnhofs wurde frei. Der Bund verkaufte dann meistbietend das Gelände an Wohnbaugesellschaften. Das führte dann weitgehend zum Aussehen des Wohnungsgebiets. Ursprünglich sollte nicht so dicht und hoch gebaut werden. Aber durch die hohen Grundstückspreise musste man, um einigermaßen bezahlbar bauen zu können, von Anfang an mehr Wohnungen und Büros bauen als ursprünglich vorgesehen. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Schule am Wasserturm von Anfang an zu klein war, denn mehr Wohnungen sind auch mehr Familien mit Kindern als in der ursprünglichen Planung. Das hat man jetzt durch die bunten Container im Park gelöst.
Eine andere Kuriosität, die dadurch inspiriert wurde, sind die Car-Loft-Wohnungen zur Stuttgarter Straße hin. Die Stadt wollte mit der Volkswohnung dort auch mit bezahlbaren Wohnungen mitgestalten. Leute von der Volkswohnung haben in Hamburg Car-Loft's gesehen, die dort gefragt waren. Das wollten sie jetzt auch in Karlsruhe umsetzen. Die Idee dahinter: Car-Loft's, das sind Wohnungen, wo die Aufzüge so groß wie eine Garage sind und du dein Auto direkt vor deinem verglasten Wohnzimmer parken kannst und deine Einkäufe direkt vom Kofferraum in den Kühlschrank umgeladen werden können. Menschen, die darauf Wert legen, sind auch bereit, dafür viel zu bezahlen und haben das Geld dafür. Mit diesem Geld werden dann die normalen Wohnungen subventioniert und bezahlbarer. Allerdings ist Karlsruhe nicht Hamburg und die Volkswohnung tat sich schwer, bis alle 24 Car-Loft's verkauft waren.
Die Banken dort sind auch unverdächtig. Es ist die Landesbank Baden-Württemberg. Man betritt sie unter einer großen Zunge als Baldachin, auf der Rückseite zum Park hin ist Technik unter Figuren verbaut, die an einen Märchenpark erinnern. Gegenüber ist die Volksbank, die klimaschonend eine Fassade aus Solarzellen hat. In der Zeile ist dann noch die Ärztebank. Ein historisches kleines Kinderkarussell bei einem Pasta-Lokal markiert einen Eingang zum Park. Im See hat scheinbar irgendwann jemand sein Aquarium mit kleinen Goldfischen ausgeleert. Für diese kleinen Fische dünkt der See wahrscheinlich wie ein Ozean, sie schwimmen deshalb immer nur am Rand, wo das Wasser nicht tief ist und der Kies am Boden an das Aquarium erinnert. Das wiederum erfreut die Katzen der Nachbarschaft, die hier ihre Omega-3 - Dosis rausangeln und damit etwas für ihren Genuss und Gesundheit tun.
Ein markantes Gebäude ist die Heinrich-Hübsch-Schule am Mendelson-Platz. Ich wurde gefragt, wer es gebaut hat. Ich habe jetzt nachgesehen: Professor Heinz Mohl 1983 -1985.
Es fügt sich mit seiner interessanten modernen Architektur sehr gut in die umliegenden Altbauen ein.
Die Klinkerhandschrift der Heinrich-Hübsch-Schule erkennt man an weiteren Bauten von ihm in Karlsruhe, wie die Erweiterung der Mensa und der gegenüberliegenden Bibliothek am KIT (Universität), den Erweiterungsbau der Kunsthalle, das Rechenzentrum der L-Bank. am Schloßplatz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen