Montag, 2. November 2020

Corona Zeiten (02.11.2020): Wir haben es vermasselt.

 Corona Zeiten (02.11.2020): Wir haben es vermasselt.

Bis zum Sommer haben wir es so gut geschafft, die Infektionszahlen in den Keller zu drücken. Es gab Lockerungen. Bei zu vielen setzte sich das trügerische Entspannungsgefühl durch, wir haben es geschafft, wie können wieder weitgehend leben wie vor der Pandemie.  Ein Teil bezweifelte gar, dass es Corona überhaupt gibt. Warnende Entwicklungen wie in Frankreich, Spaniern, USA, Indien, ... und den meisten Ländern auf der ganzen Welt, rüttelten nicht auf, dass wir auch soweit kommen, wenn wir so weiterleben. Bei meinen Radtouren merkte ich es auch. Ich habe sehr auf Sicherheit gesetzt und bin gut durch die Pandemie gekommen. Andere fanden diese Vorsicht übertrieben. Solange es dieses Virus gibt und noch keine wirklich wirksamen Behandlungsmethoden und Impfung dagegen, ist Vorsicht lebenswichtig. Seit heute dem 2. November 2020 haben wir wieder eine Art Lockdown, genannt Wellenbrecher. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Disziplin so nachlässt, dass ein weiterer Lockdown nötig wird, nach der durchlebten Erfahrung des letzten Lockdowns.

Ab heute hat unser Sonnenbad geschlossen. Schwimmen in der frischen Luft, Umziehen im Freien, nicht nur bei schönem Wetter sondern auch, wenn es ungemütlich kalt ist. Die besten Voraussetzungen, um das Immunsystem zu stärken und stark zu halten. Gerade jetzt wichtiger denn je. Und total sicher, denn gechlortes Wasser überleben Corona-Viren nicht. Und es gab ein sehr gut durchdachtes Konzept für die Sicherheit. Das Bad füllte sich fast wie im Sommer. Alle wollten noch ein letztes Mal ihre Runden drehen, unter den Massagepilz, das Bad auskosten. Wir schwammen, unterhielten uns, bedankten uns. Die Stimmung war sehr gut, aber auch traurig zugleich. Vielleicht können wir ja ab Januar wieder in der frischen Luft schwimmen, das Bad will alles dafür tun, was sie beeinflussen können. Danke dafür :-)

Heute ist es fast sommerlich warm, ich werde mich anders fithalten. Noch mehr Radfahren, Klimmzüge im Wald. Aber neben dem Schwimmen werden mir auch die Kontakte im Bad sehr fehlen.

Wir hätten es verhindern können. Solidarität ist wichtig, sie entfaltet ihre volle Wirkung aber nur, wenn alle mitmachen, die AHA-Regeln verinnerlichen. Wir sind doch alle mündige Menschen mit einem gesunden Verstand, warum rufen wir dann immer nach dem Staat, der uns vorschreibt, was zu tun ist. Wir wissen doch um die Gefahr, wir können und müssen doch selber von uns aus sorgen. Und ... auch die staatlichen Vorgaben bringen nur dann Wirkung, wenn alle sich daran halten. Denkt daran, zur Freiheit gehört Verantwortung, Verantwortung nicht nur für mich sondern gerade jetzt auch für die Mitmenschen! ...



Hier ein letzter Blick ins Bad mit Massagepilz im Hintergrund nachdem ich meine Runden geschwommen habe, mich unter den Pilz gestellt habe. Schade ...

Bleibt alle gesund !!! Und tut alles dafür, dass alle gesund bleiben !!!!

:-)

Sonntag, 30. August 2020

30.08.2020 Rheinzabern römische Brennöfen, Jockgrim Ziegeleimuseum und heute neu das Römerschiff


30.08.2020 10h Rheinzabern römische Brennöfen, Sigillata, Jockgrim Ziegeleimuseum und heute neu das Römerschiff

Wir haben wieder einen Supersommer, letzten Sonntag wäre es noch fast zu heiß gewesen für eine entspannende Radtour. Heute waren die Temperaturen mild und angenehm zum radeln. Wir brauchen zwar dringend Regen, aber nicht unbedingt, wenn wir auf Tour sind. Es war zum Glück zum Aushalten, immer wieder ein leichtes nieseln, die Kleidung wurde nicht durchnässt, es entstand nicht das Bedürfnis, umzudrehen und so setzten wir in Leopoldshafen über. Im Gegenteil, in Neupotz der Wegweiser zum Römerschiff. Ist das ein Lokal am See auf dem Weg nach Rheinzabern? Die Römer hatten ja dort ihre Brennöfen? Oder ist es etwa die römische Galeere Lusoria Rhenana, die vor Jahren im Rheinhafen von Karlsruhe ihre Probefahrten machte? Sie hatte später ihren Hafen in Germersheim. Wegen des Betriebs im Rhein und den unterschiedlichen Tideständen konnte sie dort nicht bleiben. Und so verlor ich sie aus den Augen, ich wusste nicht, ob es das Römerschiff überhaupt noch gab. Es nieselte leicht, aber der Erkundungsdrang war stärker. Es waren ja nur 3 km Umweg. An einem See im Netz der Altrheinarme machte ich in der Ferne an einem Bootshaus etwas aus, was wie ein Tausendfüßler aussah, das könnte das Schiff sein. Es war das Römerschiff, es kam offenbar gerade von einer Runde zurück und wurde vertäut und entladen. 


Mit dem Schiff können die Rheinauen erkundet werden, wobei jede und jeder sich in die Riemen legen muss. Es ist in kleinem Stil bei Beachten der AHA-Regeln seit kurzem wieder in begrenztem Umfang möglich. 

Was mich überraschte, war, wie gut das Boot erhalten war, wo es doch im Freien ankert. Aber andererseits kann man ein Schiff aus Eichenplanken nicht trocken lagern, da die Planken, wenn sie trocknen, sich zusammenziehen und damit das Schiff undicht wird. Wenn ich mir die Informationen auf der Webseite durchlese, war es bis vor kurzem in Germersheim zur Inspektion und zum kalfatern. Kalfatern: Wie beschrieben, verändert sich die Dicke der Eichenbohlen je nachdem wie trocken sie sind. Wenn das Schiff ganz trocken ist, gibt es Spalten zwischen den Planken, das Boot ist undicht. Die Spalten werden mit Hanf ausgefüllt und abgedichtet. Wenn das Schiff dann nass ist quillt sowohl das Holz, wie der Hanf. Da ist große Erfahrung gefragt. Wenn zu wenig Hanf in den Zwischenräumen ist, bleibt Undichtigkeit. Wenn zu viel Hanf drin ist, gibt es Spannungen, die das Holz verformen können oder dazu führen, dass Planken sich lösen.   
So hatten wir Glück, dass es überhaupt da war, zum ursprünglichen Termin dieser Römertour war es noch in der Werft.

Die Lusoria Rhenana ist das beeindruckende Ergebnis experimentalarchäologischer Handwerkskunst! Das Schiff ist ein originalgetreuer Nachbau eines römischen Flusskriegsschiffes der Spätantike, das damals auch auf dem Rhein zur Verteidigung gegen die Germanen eingesetzt wurde. Heute ist die Lusoria als „schwimmende Botschafterin“ unterwegs, um einem breiten Publikum die römische Vergangenheit am Oberrhein erlebnisorientiert zu vermitteln und auf die Bedeutung der schützenswerten Flora und Fauna der Rheinauen hinzuweisen.

Start ist um 10 Uhr am ADFC-Büro in der Welfenstraße 13

Zunächst geht es zur Fähre Leopoldshafen - Leimersheim. 
Auf der Fähre herrscht Maskenpflicht.

Während der ganzen Tour gelten die AHA-Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Für meine Touren sind die Kontaktdaten bei der Anmeldung auszufüllen. Sie werden für 4 Wochen gespeichert, damit eventuell Infektionsketten nachverfolgt werden können. 
Damit Infektionen vermieden werden, sollte alles beachtet werden, was im folgenden Formular beschrieben ist. 
http://www.cornelius-berkmann.de/touren-2020/dokumentation-teilnehmer-radtour-corona/


Terra-Sigillata-Museum Hauptstraße 35, Rheinzabern. Auf dem Weg nach Jockgrim kommt man an der Faustinastraße vorbei. Dort sind beim Kindergarten in einem Schutzbau 2 römische Brennöfen.

Brennöfen am Kindergarten

in der Faustinastraße

Zwei Brennöfen aus römischer Zeit wurden 1978/79 bei der Erschließung des Neubaugebietes "24 Morgen" freigelegt.

Beide, der Ziegelrechteckofen und der runde Terra Sigillata Ofen, sind in einem relativ guten Zustand erhalten. Der kleine Ziegelbrennofen war bereits 1902 bei Ausgrabungen durch Dr. h.c. Wilhelm Ludowici freigelegt und zur besseren Erhaltung wieder zugedeckt worden.



Beide Brennöfen sind in einem Schutzbau der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht worden.

Aus <https://www.terra-sigillata-museum.de/museum_aussenstellen.htm>

Weiter nach Jockgrim Ziegeleimuseum über Hauptstraße nach Süden, Ausserdorfstraße, Jockgrimer Straße, durch den Wald nach Untere Buchstraße zum Ziegeleimuseum.

Gegenüber dem Ziegeleimuseum kann man einkehren.

Nach Rheinzabern sind es 25 km, Tourlänge gesamt 50 km


Geheimrat Dr. h.c. Wilhelm Ludowici (1855-1929)

Ein humanistisch gebildeter Falzziegelfabrikant, Privatgelehrter und Heimatforscher. Er veranlasste die ersten groß angelegten Grabungen, deren Ergebnisse er in vorbildlicher Weise dokumentierte.

Ludowici errichtete die Ziegeleifabrik in Jockgrim von 1886 - 1972. Dann gingen die Tonvoräte aus. 1972 brannte das letzte Werk 6 ab und beendete die Ziegelproduktion in Jockgrim

Aus <https://www.ziegeleimuseum-jockgrim.de/das-museum/>

Das 1996 eingeweihte Ziegeleimuseum befindet sich im restaurierten Pressehaus der ehemaligen Carl Ludowici Falzziegelei.




















Kugelhaus von Ludowici


Johann Wilhelm Ludowici verhalf mit seinem Ideenreichtum der Ziegelei zu einem weltweiten Erfolg.
Er entwarf zahlreiche Organisationsformen, auch fernab der Ziegelproduktion. Oftmals waren seine Ideen ihrer Zeit voraus.
Das im Außenbereich des Museums gezeigte Kugelhaus aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sollte durch seine gute Transportmöglichkeit und optimale Raumnutzung seinerzeit eine Alternative zum herkömmlichen Wohnungsbau darstellen, kam aber nie über die Produktion des Prototyps hinaus.
Das vom Museumsverein restaurierte Kugelhaus ist dem Besucher zugänglich und gilt als eines der Highlights der Ausstellung.

Montag, 17. August 2020

Nordsee 2020: Trotz Corona alles OK

 Nordsee 2020: Trotz Corona alles OK

Anfang August, die Infektionszahlen für CoViD19 zeigten schon, dass die Urlaubszeit sie wieder steigen lässt, da überlegte ich schon, kann man einigermaßen risikolos reisen. Wie sieht es aus, wenn man mit Fahrrad und Bahn unterwegs ist?

Das Fahrrad ist dabei das problemloseste Verkehrsmittel. Ich nahm mein Birdy mit, faltete es zusammen und konnte damit einfach in jedem Zug reisen. Im IC muß ich nicht reservieren und ich kann auch jeden ICE benutzen. Im DB-Navigator suche ich, zu welchem Zeitpunkt es günstige Fahrkarten gibt, wie die voraussichtliche Auslastung ist und buche die Fahrkarten. So kam ich für 20 EUR nach Norddeich-Mole und zurück für 14 EUR. In den Zügen gab es genug Platz, Masken tragen war Pflicht, so fühlte ich mich sicher.

Auf der Hinfahrt war ich bis Köln im ICE unterwegs, es war Mittagszeit und so bestellte ich mir im Bistro was zu essen. Speisekarte, bezahlen, alles geht per Smartphone kontaktlos. Und den Tisch hatte ich für mich alleine.

Ab Köln geht es mit dem IC weiter. Ich war der einzige mit Fahrrad im Steuerwagen, zusammenklappen musste ich es natürlich trotzdem und gegebenenfalls Platz machen, wenn angemeldete Fahrräder dazu kamen. Es waren nicht viele auf der Fahrt nach Norddeich-Mole. Zwischendurch setzte ich mich immer wieder mal auf die Klappsitze im Fahrrad-Abteil des Waggons. Da war ich dann alleine und konnte auch mal eine Zeitlang die Maske abnehmen, wenn niemand da war.

Die Fahrt war stressfrei und angenehm. Man muss nach wie vor nicht mit dem Auto fahren. Wenn man alles zusammen nimmt, würde ich sagen, mit der Bahn ist man trotzdem sicherer als mit dem Auto unterwegs, man hat die Gefahren des Straßenverkehrs nicht. Und man schont die Umwelt, auch wenn die Züge weniger ausgelastet sind.
















Dienstag, 26. Mai 2020

Radtouren * Corona Virus * Informationen zur Tour am 14.06.2020


Corona Zeiten (28.06.2020)


08.06.2020
Es werden ja jetzt immer mehr Lockerungen ausprobiert. Seit diesem Wochenende sind das Sonnenbad und die anderen Freibäder, sowie das Fächerbad geöffnet. Ein Genuss nach 3 Monaten wieder zu schwimmen. Auch wenn durch die extremen Sicherheitsmaßnahmen alles sehr umständlich ist, keine Umkleidekabinen, Einbahnregelung im Wasser und an Land, Maskenpflicht an Land, ... Besucherregelung mit Registrierung, ...
aber Hauptsache, wir können wieder schwimmen.
Mit meiner Radtour am Sonntag 14.06.2020 überlege ich mir auch, ob und wie ich da eine Radtour anbieten kann. Mittelrhein ist eigentlich geplant, aber dafür ist es jetzt noch zu früh, siehe dazu weiter unten meine Gedanken, was das jetzt für die Radtouren mit mehreren Personen heißt. Die Mittelrheintour geht durch stark frequentierte touristische Gebiete, in den Zügen, Bahnhöfen ist wieder viel los, ...
Wenn ich mich entscheide, eine Tour anzubieten, dann werde ich die ausgefallene Tour Rheinzabern mit den Brennöfen anbieten. Dazu werde ich in einem Bogen durch den Hardtwald Richtung Fähre radeln, auf Wegen, wo weniger Fahrradverkehr ist.  Maske ist auf der Fähre Pflicht und auch auf der Radtour mit mehreren Personen sollte sicherheitshalber eine Maske getragen werden, siehe auch hier meine Ausführungen weiter unten. Außerdem darf eine Gruppe maximal aus 5 Personen bestehen.
In den nächsten Tagen werde ich mich entscheiden.


05.04.2020 Sonntag nach Wissembourg

Diese Tour und alle weiteren fallen bis auf weiteres aus

wegen Corona Virus siehe meine Homepage, letzte Aktualisierung dort 25.05.2020

Corona Zeiten (26.05.2020)

Jetzt am Sonntag 24.05.2020 hätte die Tour nach Rheinzabern zu den Brennöfen stattfinden sollen. Noch sind Radtouren nicht möglich. Siehe dazu auf der Homepage den Abschnitt "Sicherheitsmaßnahmen beim Radfahren unter Corona Virus". Ich war alleine wie so oft unterwegs. Vor einer Woche machten wir auch mal eine Tour zu zweit. Parallel mit Abstand nebeneinander. Wenn wir wegen Gegen- oder Überholverkehr hintereinander radeln mussten, stellten wir die Unterhaltung ein, um möglichst wenig Tröpfchen zu verteilen; ich halte in solchen Fällen auch die Luft an. Ich bin da nach wie vor extrem vorsichtig, um mich zu schützen und alle anderen um mich herum.

Wenn man unterwegs ist, beim Radeln, in der Stadt, im Park, ... , man hat den Eindruck, wir sind in der Nach-Corona-Zeit, mit der Lockerung der Maßnahmen entsteht bei vielen das entspannende Gefühl und Verhalten, wir können immer mehr zur Normalität zurück. Die Infektionszahlen sind in Deutschland ja auch zurückgegangen. Der Grund ist aber nicht, dass Corona besiegt ist, sondern die Tatsache, dass wir als Gesellschaft sehr verantwortungsvoll alle Beschränkungen wie Hygiene, Abstand, Masken, Quarantäne, solange der Gesundheitszustand nicht eindeutig negativ ist, ..., ja dass wir das alles sehr gut verinnerlicht und beachtet haben. Damit sind wir alle zu Corona-Helden geworden. Das ist unser aller Erfolg, den wir jetzt nicht leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen. Denn allem Anschein zu Trotz, wir stehen nach wie vor immer noch am Anfang, medizinisch hat sich noch gar nichts verbessert, es gibt noch keinen Impfstoff, es gibt noch kein wirklich für Covid-19 wirksam getestetes Medikament. Bis jetzt ist es unser verantwortungsbewußtes Verhalten aus Abstand, Hygiene, Masken alleine.

Was heißt das jetzt für die Radtouren? Noch sind sie ja nicht erlaubt. Wenn sie irgendwann wieder erlaubt sein sollten und sich an den medizinischen Voraussetzung noch nichts verbessert hat, sind nach wie vor höchste Vorsichtsmaßnahmen nötig. Durch die Dynamik beim Fahrradfahren kann man die Abstandsregel von 1,5 - 2 m nicht anwenden, sie reichen bei Bewegung nicht aus. Die Tröpfchenwolke ist hinter dem Fahrrad und verteilt sich, bevor sie vielleicht nach 10 Metern am Boden ist. In einer Gruppe ist man bald insgesamt in einer Wolke eingehüllt, auch wenn man Abstand hält. In einer Fahrradgruppe heißt das somit, dass alle eine Maske tragen müssen, wenn die Infektionsgefahr minimiert werden soll. Da die Maske hauptsächlich die Mitmenschen schützt, indem sie die Tröpfchen, die beim Atmen entstehen, zurückhält, müssen Menschen ohne Maske hinter der Gruppe radeln.  Das gilt auch für Feierabendtouren. Ich weiß, das ist unangenehm, da man nicht genug Luft bekommt, wenn man schnell radelt. Ich probiere gerade verschiedene Masken aus. Sehr wirksam sind Masken mit Nanofilter-Textilien als innere Schicht und einer wasserabweisenden äußeren Schicht. Aber es kommt auch weniger Luft durch. Mehr Luft kommt durch die OP-Masken aus Papier. Sie sind aber nicht waschbar und nicht zum Dauergebrauch gedacht. Mal sehen, was ich noch finde.

Im Juni hatte ich die Mittelrhein-Tour geplant. Falls bis dahin Radtouren erlaubt sind, werde ich sie dennoch nicht anbieten. Das Risiko ist einfach noch zu hoch. Zum einen radeln wir durch touristisch belebte Regionen, mit sehr viel Begegnungsverkehr. Die meisten, die uns begegnen, werden ohne Maske unterwegs sein. Dann müssen wir in Rüdesheim mit der Fähre nach Bingen übersetzen. Diese Fähre ist in normalen Zeiten sehr stark benutzt, Abstand kann nicht eingehalten werden. Zudem gibt es touristische Bahn-Angebote, mit denen man am Sonntag mit Fahrrädern ohne Umsteigen unterwegs war, nicht mehr. In diesem Fall war das der Rheintal-Express, mit dem man eine Direktverbindung durch die Pfalz nach St. Goar hatte. Für das Abstand halten und reduzieren von Kontakten wäre diese Verbindung ideal. Aber diese Verbindung gibt es nicht mehr, jetzt muss man in Bingen, Mainz umsteigen, Bahnhöfe in denen viel los ist. Gerade in der jetzigen Zeit ein Risiko, was ich mit einer Gruppe nicht eingehen will. Falls im Juni Radtouren möglich sein sollten, würde ich die jetzt ausgefallene Tour nach Rheinzabern anbieten. Hier können wir weitgehend entspannt radeln. Wenn wir Masken aufhaben, um uns gegenseitig zu schützen. Auf der Fähre ist die Maske verpflichtend.

Außerdem gilt, an einer Tour dürfen inclusive Tourenleiter maximal 5 Personen teilnehmen. Sie müssen angemeldet sein und mit Name und email-Adresse, Telefonnummer erfasst werden, damit im Extremfall die Infektionsketten nachverfolgt werden können. Selbstverständlich ist, dass versichert wird, dass man gesund ist. Kommen mehr als 5 Personen, so können diese nicht mitradeln. Sie müssten eine eigene Gruppe mit allen beschriebenen Maßnahmen bilden, die mit Abstand folgen müsste. 

Alles hat berührungslos zu erfolgen. Jede und jeder sollte neben einer Maske auch Desinfektionsmittel dabei haben. Wie halten zumindest die Standards der jeweils gültigen Verordnung ein. Wichtiger ist aber der eigene Verstand und das eigene Gefühl, was riskiert werden kann. Und diese Schwelle liegt bei mir höher als Mindest-Standards. Die Gesundheit und das Wohl aller Teilnehmenden hat oberste Priorität. Mit den aktuellen Lockerungen steigt allgemein das Risiko, dass lokale Infektions-Hotspots entstehen. Das muss nicht sein und ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Wenn ich ehrlich bin, mit diesen Vorsichtsmaßnahmen wird es keine entspannte Tour. Ich bin mir auch meiner Verantwortung bewusst, und werde zumindest die nächste Feierabendtour absagen. 

Alles weiter wird hier und im Fahrradkalender immer aktuell kommuniziert.


Jetzt müssen wir sehen, wie es weitergeht, die Pandemie ist leider noch lange nicht vorbei,

bleibt gesund :-)





Corona Virus

Bei der Wintertour am 8.3.2020 hatte ich kein gutes Gefühl, in einem Lokal einzukehren. Ich habe ja nicht nur für mich, sondern auch für alle, die mitradeln, die Verantwortung, dass alle gesund bleiben. Bei der Radtour sind wir an der frischen Luft, da ist keine Gefahr, wenn man Abstand hält. Und so haben wir im Sonnenschein das mitgebrachte gepicknickt.

So werde ich es auch bei den nächsten Touren machen. Wir werden nicht in Lokalen einkehren, sondern im Freien unser mitgebrachtes Picknick essen. Also Essen und Trinken mitbringen !

Die nächste Tour am Sonntag 05.04.2020 findet laut Fahrradkalender nach Wissembourg statt. In dieser Form kann sie nicht durchgeführt werden. Das Elsass ist Risikogebiet. Ich radle auch nicht über die Bienwaldmühle auf der deutschen Seite über die Pfalz.

Ich werde auf der badischen Seite bleiben. Wir können am Rhein entlang nach Süden radeln und dann über Rastatt zurück nach Karlsruhe. Eine schöne Strecke ist auch Richtung Norden nach Waghäusel.

Vielleicht gibt es noch andere Vorschläge.

Wir alle versuchen, alle Risiken auszuschalten. Die Critical Mass Ende März werden wir sicherheitshalber absagen. Es ist schon belastend, wenn das gesellschaftliche Leben immer weiter heruntergefahren werden muss. Gesund bleiben ist das wichtigste für uns alle. Das wünsche ich allen.

Mit meiner Nachbarin habe ich als nachbarschaftliche Vernetzung ausgemacht, dass falls einer in Quarantäne muss, der andere dann einkauft und die Waren vor die Tür stellt. Bedrückende Vorstellungen, hoffentlich kommt bald wieder Normalität. Ich bete drum, es ist ein Anlass, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben. Bleibt gesund, Cornelius :-) 

Montag, 6. Januar 2020

Besuch der "Inspiration Matisse" in der Kunsthalle Mannheim (1.1.2020)

Besuch der "Inspiration Matisse" in der Kunsthalle Mannheim
Am 1. Januar 2020 waren wir mit einer kleinen Gruppe in Mannheim und haben die Ausstellung und die Kunsthalle erforscht und genossen.

Nicht nur die Matisse-Ausstellung in Mannheim war ein Erlebnis, auch die neu gebaute Kunsthalle zu entdecken und erforschen, das schon allein lohnt einen Besuch.

Mein Karl-Friedrich-Gymnasium steht gerade auf der anderen Straßenseite. In der Oberstufe hatten wir die Freiheit, in der großen Pause statt des Schulhofs, unsere Pause im Park hinter der Kunsthalle zwischen der Jugendstil-Kunsthalle von Hermann Billig und Wasserturm zu verbringen. Zum Ende meiner Schulzeit entstand dort eine Großbaustelle, die Kunsthalle bekam einen modernen Anbau, der sehr interessant gestaltet wurde und gerade auch die Skulpturen eindrucksvoll präsentierte.

Dieser Anbau wurde jetzt nach vielleicht 40 Jahren abgerissen und ein ganz neues Gebäude und damit ein ganz neues Konzept erstellt. Aber keine Angst, der Jugendstilbau ist noch da und wurde interessant sichtbar integriert. Der Übergang vom neuen Gebäude in den Jugendstil-Teil geht über einen Gang, der ein Raumgefühl erzeugt, was einen verleitet, zu überprüfen, was ist echt, was ist optische Täuschung? Man streckt instinktiv den Arm über die Linie, um zu ertasten, ob die Seitenwand wirklich zurück weicht, oder ob man sie ertasten kann? "Nicht in den Raum greifen", mahnte mich eine Aufpasserin, "das kann den Alarm auslösen". Das war für mich die Gelegenheit, mich mit ihr über das neue Museum zu unterhalten. Ja, sie ist ein kompletter Neubau, die bisherige neue Kunsthalle wurde abgerissen. Man stellte fest, über die Jahre wurden die Keller mit den umfangreichen Depots, das ganze Fundament, immer feuchter. Die Sponsoren entschieden dann, statt zu renovieren und dann doch mit Kompromissen zu leben, gleich ganz neu zu bauen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In den meisten Museen lagern der größte Teil der Kunstwerke, der Arbeiten in Depots und werden vom Museumsbesucher so gut wie nie gesehen. Hier reiht sich nach oben ein Cubus an den anderen, drinnen sind dann Regale, wo die Schätze gelagert und präsentiert werden. Ganz ungewohnte Einblicke.  Oder ein Cubus ist eine Werkstatt, ein Kunstwerk ist im Entstehen, Muster stehen herum. Auf dem Tisch liegt ein angebissenes Brötchen, eine angefangene Konserve, … In einem anderen Cubus muss man aufpassen, sich in einem alten Dachboden nicht den Kopf anzustoßen, …, man findet auch die Skulpturen wieder, anders gruppiert oder zugeordnet ... und von ganz oben mit Panoramablick auf Wasserturm und die Anlage hängt eine Kette von Bettgestellen und immer wieder, wenn eine Geige darin einen Betrachter entdeckt, streicht der Bogen über die Saiten. Ja, diese Ausblicke, die andersherum die Kunsthalle zu lichtdurchfluteten Räumen machen. Licht ist aber andererseits etwas, was für Kunstwerke nicht unbedingt förderlich ist, die UV-Strahlung zerstört langsam aber sicher. Da erschließt sich, warum die ganze Kunsthalle in ein Metallnetz eingepackt ist. Man ist damit in einer transparentenen Halle, die UV-Strahlung wird aber im Metallnetz reflektiert und kommt nicht an die Kunstwerke. 

Wir alle, die wir das Jahr mit Matisse und der neuen Kunsthalle in Mannheim begannen, waren begeistert. Es gab viel zu schauen, zu staunen, ...