von Kaiserdom zu Kaiserdom
Zunächst das Organisatorische:
Da wir mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket fahren, brauche ich einen Überblick, wer alles mitradelt. Auch geht es um die Anzahl der Fahrräder, der SÜWEX hat zwar viele Fahrradplätze, aber wir sind nicht die einzigen, die mit diesem Zug fahren. Deshalb am besten eine email (coberkmann@aol.com) an mich.
Geplant ist Abfahrt um 8:08 im HBF KA, damit ich weiss, wieviele endgültig da sind, bitte bis 7:45 vor der Buchhandlung bzw. den Fahrkartenautomaten im Durchgang sein.
Zurück fahren wir 18:13 ab Mainz und sind dann um 19:53 wieder in Karlsruhe.
Die Kaiserdome von Speyer und Worms haben wir in den letzten Jahren besucht.
Da hat es mich gereizt, jetzt auch zum 3. Kaiserdom zu radeln. Die 3 Städte liegen ja auch ganz praktisch an der Route des SÜWEX von Karlsruhe nach Mainz.
Mit der Bahn geht es also nach Worms. Damit wir Zeit für Mainz haben, beschränken wir uns bei dieser Tour auf den Kaiserdom St. Peter. Worms Dom St. Peter. Er ist der jüngste und kleinste der drei rheinischen Kaiserdome und wurde im 12. Jahrhundert (1130 - 1181) gebaut. Er ist das bedeutendste Werk der Wormser Romantik und eng mit dem Namen des Bischofs Burchard verbunden. Dieser Dom ersetzte den ursprünglichen Dom, der 100 Jahre vorher gebaut wurde, aber schon 2 Jahre nach der Einweihung teilweise einstürzte. Aber auch der wiedererstellte Dom wies soviele Bauschäden auf, dass er unter dem Bischof Burchard II. abgerissen und als Pfeilerbasilika neu gebaut wurde.
Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstnominierung Leos IX. im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit (die Kirche wählt jetzt die Bischöfe, der Kaiser belehnt die Regalien (hoheits-, Sonderrechte) anschliessend nur noch mit Zepter) beendet wurde; die Hochzeit Kaiser Friedrichs II. 1235 mit Isabella von England und der Reichstag zu Worms 1521, während dessen sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.
Bis zur Säkularisation 1802 war Worms Bischofsitz.
Von dort radeln wir in Richtung Nibelungenbrücke direkt zum Rhein. Hagen kippt dort gerade den Nibelungenschatz in den Rhein, das sagenhafte Rheingold.
An der Liebfrauenkirche mit dem Kirchenweingut für die Liebfrauenmilch geht es zunächst noch an den Hafenanlagen vorbei, bevor man direkt am Rhein entlang radeln kann.
Die Weinberge liegen links, dort verläuft der Rheinterrassenweg. Unten am Rhein und Rheindamm verläuft der Europa-Rhein-Radweg, von Basel nach Mainz als Pamina-Radweg. Er ist Teil des EuroVelo 15 von der Quelle in Andermatt zur Mündung in Rotterdam..
Am Eicher See westlich vorbei verlassen wir den Weg am Rhein, um über Gimbsheim, Guntersblum auf den Rheinterrassen-Radweg zu kommen. 2017 geht es nicht anders, da der Deich am Rhein wegen Ertüchtigungsbaumaßnahmen gesperrt ist. Aber ich werde es auch tun, wenn die Umleitung aufgehoben ist, da die Aussicht hier auf die Weinberge, die Kirchen einfach malerischer ist.
Wir erreichen den Weinbauort Oppenheim. Schon von weitem sieht man die gewaltige Kirche auf der Anhöhe über dem Ort.
Besonders schön in Nierstein, wo die Weinberge bis fast zum Rhein gehen.
Die Landschaft ist hier ein Augenschmaus. Die Weinberge kommen hier direkt bis zum Rhein, der Ort Nierstein schmiegt sich direkt an den Strom, Fähren verbinden die beiden Rheinufer. Man hat wie auf einem Gemälde alles im Blick.
In Mainz kommt man an der Rheinpromenade an. Irgendwann sieht man, wenn man nach links landeinwärts schaut, die Türme des Doms im Hintergrund.
Von dort ist es dann nicht weit zum Dom St. Martin von Tours, unserem 3. Kaiserdom. Der Dom ist eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit romanischen, gotischen und barocken Elementen in den Anbauten. Die Kathedrale ist Bischofssitz der Diözese Mainz.
Vorgängerbauten gab es seit dem 4. Jahrhundert. Der Ursprung dieses Doms geht auf das 10. /11. Jahrhundert zurück. Die Motivation für den Bau dieses Kaiserdoms war die gewachsene Bedeutung von Mainz, nachdem der Reichskanzler, der Erzbischof Willigis, der zuvor am ottonischen Hof gedient hatte, eine Residenz in Mainz aufschlug. Als Erzbischof und Reichserzkanzler wollte er mit diesem Kaiserdom das Krönungsrecht für den Römisch-Deutschen König erhalten und die Bedeutung der Kirche als "zweites Rom" erkennbar machen. Der Dom war an den damaligen Dom St. Peter in Rom angelehnt. Der Dom brannte allerdings 1009 bei den Weihefeierlichkeiten ab, wahrscheinlich durch die Festillumination. Erst unter seinem übernächsten Nachfolger, Erzbischof Bardo wurde der Bau 1036 erneut vollendet und unter Kaiser Konrad dem 2. eingeweiht. Diesmal als Pfeilerbasilika, die sie noch heute ist.
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