Samstag, 7. Juli 2018

Bodensee Stein am Rhein am Samstag 7.7.2018

Bodensee Stein am Rhein am Samstag 7.7.2018

Die Tour
Sommer pur hatten wir auch bei unserer Tour. In Stein am Rhein war es so schön in jeder Hinsicht, dass man hätte bleiben können:
Das besondere sind die bemalten Häuser. Sie illustrieren mal die Geschichte das Hauses, stellen Bezüge zur Geschichte von Stein am Rhein her, oder geben Gerichtsurteile am Gerichtsgebäude wieder, im Mittelalter sehr drastisch wie zum Beispiel der Schandpfahl. Jedes Haus ist sehenswert.


 Im Hof des Klosters St. Georg mit seinem Tor direkt zum Rhein


Am Ziel in Konstanz zu Füssen der Imperia. Wobei Ziel das falsche Wort ist, der ganze Weg war ja schliesslich das Ziel. Hier liessen wir im Biergarten am Hafen die Tour ausklingen, ein leckeres Eis zum Abschluss.
Schwimmen waren wir im Seerhein bei Tägerwillen. Dieses freie Strandbad hat alles, man kann auch seine Sachen wegschließen. Dadurch, dass das Bad am Seerhein liegt, hat man das Problem mit dem Seegras nicht. Die Duschen sind allerdings kalt und die Gastronomie ist auf Getränke und Pommes bestimmt. Aber das haben wir ja dann in Konstanz.
Das Schwimmen im klaren Wasser des Seerhein-Strandbad war eine Wohltat. Irgendwann fuhr ein Musikdampfer vorbei, eine Blaskapelle untermalte kräftig das Bad. Eine traumhafte Atmosphäre.


Meine Vortour als sommerlicher Ausblick

Der Sommer wird immer heißer. Obwohl ich schon um 10:50 in Singen war, war es schon sommerlich heiß. In der Fußgängerzone habe ich mir noch schnell ein Vesper gekauft und mal gleich noch ein kühles Mineralwasser.
Jetzt konnte es losgehen, entlang der Radolfzeller Aach radelte ich gen Stein am Rhein. Dort wusste ich, werde ich mir am Ende der Schiffslände auf dem Sträßchen in die Stadt in der Bäckerei aus der Kühltruhe das super leckere selbstgemachte Heidelbeer-Eis holen. Mit dieser Vorfreude und dann den Blick auf den kühl dahinfliessenden Seerhein beginnt die Tour perfekt.
Hier weitere Eckdaten für die Sonnenhitze.
Wenn wir 36 km geradelt sind, erreichen wir das Strandbad Ermatingen. Man könnte jetzt dort verweilen, es ist alles da. Bodensee, Seerhein, Sandstrand, Wiese, Gastronomie, Dusche, abschließbare Boxen, …
Es kostet Eintritt, 5 Franken.

Wenn man sich den Eintritt sparen will, gibt es 7 km weiter beim km-Stand 43 noch das Seerhein-Strandbad vor Tägerwillen. Hier muss man allerdings auf seine Sachen auf der Liegewiese aufpassen, man kann nichts wegschließen. Man kann duschen und einen Kiosk gibt es auch.

Also auf jeden Fall Badehose oder Badeanzug mitnehmen.

Jetzt am Samstag 30.6. waren es auf dem Rad 37,5 Grad. Der Bodensee war mit 20 Grad auf der Tafel angeschrieben. Mit kam er wärmer vor.


Wenn man die Bilder anklickt, kann man sie vergrößern
An der Radolfzeller Aach entlang radelt man, wenn man von Singen Richtung Stein am Rhein unterwegs ist. Unterwegs passiert man einen Skulpturenpark. Wenn man zurückschaut blickt man auf die Vulkankegel des Hohentwiel. 

In Stein am Rhein ist immer viel los. Auf dem Rhein wimmelt es von Schlauchbooten. Sie müssen sich rechts von den Bojen halten, während die Schiffe links ihren Weg haben. Am Ufer fährt auch die Miniaturbahn und lädt am Bahnhof bei der Schiffslände zum mitfahren ein.

Das sehenswerte ist die Altstadt mit den Häusern, auf denen Gemälde die Geschichte und Geschichten erzählen. Am Ausgang auf dem Weg zur Kirche und zur Rheinbrücke steht das prächtige Rathaus.

Nachdem wir den Rhein überquert haben und etwas Höhe erklommen haben, geht es entlang der Bahn über die Felder und Obstplantagen immer am Seerhein entlang Richtung Bodensee. Der Blick ist herrlich und Urlaubsfeeling pur.
Steckborn und all die anderen Orte am Weg sind einfach malerisch. Immer wieder hört man das Tuten der Linienschiffe.

km 36. Die Sonne steht oben am Firmament, 37,5 Grad Celsius. Das Strandbad von Ermatingen. Der Gedanke daran hat die Hitze erträglich gemacht. Jetzt raus aus den Klamotten, die Sachen eingeschlossen und hinein in den erfrischenden See. Gegenüber blickt man auf die Insel Reichenau.
Wenn man den Eintritt von 5 Franken sparen will, muss man noch weitere 7 km bis zum einfachen Seerhein-Strandbad Tägerwillen radeln.

Von Tägerwillen ist es dann nicht mehr weit nach Konstanz. In der Laubengasse, einer Verkehrsachse, steht der Laubenbrunnen, in dem der provokative Bildhauer Peter Lenk genau diesen Wahn um das heilx Blechle und alles was dazugehört, aufs Korn nimmt. Besonders originell ist dabei der Fries oben am Torbogen. Auf der einen Seite entführt der Rittersmann auf seinem prächtig aufgemotztem Ross das Burgfäulein, auf der anderen Seite auf dem PS-starken Motorrad sitzt die Sozia hinter ihrem Biker in der Kluft.
Umstritten ist alles, was Peter Lenk macht. Die Auftraggeber wissen nie, wie das Kunstwerk bei Ablieferung wirklich aussieht, wer alles in dem Kunstwerk erkennbar ist. Oft wird die Einweihung begleitet von Initiativen, das Kunstwerk wieder zu entfernen. So war es auch mit der Imperia auf der Hafenmole, die sich beständig auf ihrem Sockel dreht. Auf den Händen der verführerischen Hübschlerin zwei Gaukler, wie es Peter Lenk sagt, ihrer Kleider entledigt und somit ihrer prachtvollen Entfaltung der Macht. Der eine hat die Kaiserkrone auf dem Kopf, der andere die Mitra des Papstes. Wie gesagt, sie haben sich diese Insignien der Macht angeeignet, es sind nur Gaukler. Das ganze erinnert an das Konzil von 1414-1418.
Und heute ist die Imperia das Wahrzeichen von Konstanz und nicht mehr wegzudenken.
Im Bahnhof habe ich nachgeschaut, ob es eine barrierefreie Möglichkeit gibt, auf Gleis 3 zu kommen, ohne die Fahrräder die lange Treppe aus der Unterführung hochzutragen. Es gibt einen beschrankten Gleisübergang weit hinten am Bahnsteig. Rechtzeitig zu den Zügen wird die Schranke geöffnet. Und als ich das kontrollierte, stand da der direkte IC aus Emden. Bodensee und Nordsee sind direkt miteinander verbunden. Meereslust wird nochmal gesteigert. Und als ich anschließend im Strandpavillon im Hafen den Matjes aß, da toppte die Hausfrau mit ihren Zutaten noch das, was man an der Nordseeküste bekommt. Die Möwen flogen kreischend vorüber, sie sind hier jedoch deutlich kleiner. Wettstreit der Meere. 
Während ich meine Füße am anderen Ufer, da wo der Rhein vorbeifließt, noch in der frischen Strömung baumeln ließ, wäre ich ja am liebsten geblieben. Den nächsten Zug habe ich noch fahren lassen ohne mich. Ich bin lieber noch an der Hafenpromenade vorbei an den Kleinkünstlern hinten zum Eiscafé geradelt. Das Eis gehört auf jeden Fall auch dazu.

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